Geschichte

Blumberg ist das erste Mal in einer Urkunde vom 22. März 1289 erwähnt worden. Die Siedlung gehörte einst zu den Gütern des Klosters Gramzow. Unterlagen aus dem Jahr 1430 weisen nach, dass sich das Dorf im Besitz der Familie von Sydow befand. Nach einem Vertrag im Jahr 1756 überließ Karl Friedrich v. Sydow seinem Schwiegersohn und Neffen Heinrich Karl v. der Osten das Rittergut für 100.000 Taler. Seit dieser Zeit ist es die Familie von der Osten, die diesen Besitz innehat; so unter anderem 1792 Heinrich Karl II. v. der Osten, der das Gutshaus neu erbauen ließ, 1847 Florentin v. der Osten oder dessen Sohn Alexander, der sich als Reichstagsabgeordneter und Mitglied des preußischen Herrenhauses zeitlebens politisch stark engagierte.

Die Zäsur für Blumberg und den Besitz der Familie von der Osten bedeutete die Besetzung durch die Rote Armee nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Eine Bodenreform-kommission auf Basis des Bodenreformgesetzes von 1945 wurde für Blumberg offenbar nie eingesetzt. Allerdings hat die Rote Armee das Gut bereits im April 1945 faktisch und entschädigungslos konfisziert, den von Dr. Henning v. der Osten eingesetzten Generalbevollmächtigten abgesetzt und den Wirtschaftsbetrieb in eigener Regie weitergeführt. Später - wohl noch in 1945 - erfolgte dann die Übergabe an die neu aufgebaute zivile Verwaltung als staatliches Mustergut.

Für die Familie begann nach der Vertreibung die Suche nach neuen Perspektiven. Der Sohn des letzten Besitzers, Eckhart v. der Osten, der seine Jugend noch in Blumberg verbringen konnte, verfolgte auch nach 1945 intensiv die Entwicklung des Betriebes.

Das Gutshaus diente zunächst als Kommandantur für die sowjetischen Besatzungstruppen. Auch wurden Flüchtlinge und Umsiedler dort untergebracht. Das Gut selbst wurde nicht im Rahmen der stalinistischen Bodenreform aufgeteilt und an Neusiedler gegeben, sondern wurde Landesgut und später sogenanntes Volkseigenes Gut. Im Laufe der folgenden Jahre richtete das "Volkseigene Gut Blumberg" im Haus Wohnungen, Werksküche, Kindergarten, ein Gemeindebüro und eine Gaststätte ein.

Als es Eckhart v. der Osten in den 70er Jahren erstmals möglich war, in die damalige DDR einzureisen, informierte er sich mit seiner Ehefrau und den drei Söhnen auch wieder vor Ort und knüpfte neue Kontakte zu den Blumbergern. Die durch Mauerfall und Wende geweckte Hoffnung auf Rückgabe der land- und forstwirtschaftlichen Flächen an den letzten Besitzer erfüllte sich nicht. Klagen der Alteigentümer der Betriebe, die 1945  bis 1949 konfisziert worden waren, blieben vor dem Bundesverfassungsgericht erfolglos. Den Opfern der Ver­mögens­konfiskationen unter der Sowjetischen Besatzung wurde die Rückgabe ihres Besitzes verweigert.

Erst nach dem Tode von Eckhart v. der Osten 1992 gelang es seinen drei Söhnen, 1996 das Gutshaus mit Hof und Park sowie 1997 den größeren Teil des Blumberger Waldes vom Staat zurückzuerwerben und in die eigene Bewirtschaftung zu übernehmen.

Besonders sehenswert ist auch die Kirche, die Mitte des 13. Jahrhunderts errichtet wurde. Das Feldsteinbauwerk ist, wie die meisten dieser Kirchen, im Dreißigjährigen Krieg stark beschädigt, aber in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts bereits wieder aufgebaut worden. Charakteristisch für das Blumberger Gotteshaus ist der 45 Meter hohe Turm von 1734/35 mit Haube und Laterne. Aus dieser Zeit stammt auch die jetzt noch vorhandene, 1998 restaurierte Turmbekrönung. Die Inneneinrichtung entspricht weitgehend dem Originalzustand. Sie ist eine Schenkung des Kirchenpatrons Heinrich Carl v. der Osten im Jahre 1772. Die Kanzel stammt aus dem Jahr 1695.

Neben dem Wappen der Familie von der Osten finden sich Holzreliefs der vier Evangelisten. In der Predella (Sockel des Altares) ist als Gemälde das Abendmahl dargestellt. Sehr wertvoll ist das Orgelprospekt; allerdings ist die Orgel selbst nicht mehr bespielbar.